Bei der Feuerbestattung wird der Leichnam verbrannt. Anschließend kann dann die Urne mit der Asche des Verstorbenen beigesetzt werden.
Vor der Einäscherung kann im Krematorium, wie z.B. im Krematorium Siegen, eine Trauerfeier stattfinden. Dies geschieht entweder mit dem aufgebahrten Sarg oder/und nach der Einäscherung mit der Urne.
Die Verbrennung des Körpers eines Verstorbenen ist in vielen Kulturen gebräuchlich. Das Verstreuen der Asche fand/findet dann, nach der jeweiligen regionalen Besonderheit, an Land oder auch in Gewässern statt.
In der Antike wurden die Verstorbenen in Grüften, Mausoleen, Katakomben und Erdhügeln bestattet. Die Verbrennung von Leichen gab es ebenso.
Für die alte Kirche war es selbstverständlich, ihre Toten zu beerdigen.
Als die frühe Kirche bei Germanen, Kelten und Slawen auf die ihr fremde Sitte der Feuerbestattung stieß, brandmarkte sie diese als "heidnisch".
Mit einem Erlass Karl's des Großens, wurde 786 die Verbrennung der Toten verboten und die Erdbestattung verpflichtend eingeführt.
Im Christentum wurde die Feuerbestattung jahrundertelang abgelehnt. Der Grund war letztlich der Glaube an die leibhafte Auferstehung der Toten.
Diese Einschätzung hat sich grundlegend geändert, auch wenn es noch heute hin- und wieder Widerstände kirchlicherseits gegen eine Einäscherung mit anschl. Urnenbestattung gibt.
1878 wurde in Gotha das erste Krematorium errichtet. Seitdem entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Feuerbestattung. Mittlerweile ist diese fast zu einer Regelform der Bestattung geworden. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Hilfreich für den Trauerprozess kann es sein, die Trauerfeier am Sarg durchzuführen. Damit bleibt Raum für die Würdigung des Verstorbenen in seiner körperlichen Gestalt. Den Menschen kann man sich Zeit seines Lebens schlecht losgelöst von seinem Körper vorstellen.
Und die Erkenntnis, dass hier eine einmalige Person gestorben ist, wird mit unterschiedlichen Sinneseindrücken unterstützt.
So kann der Verstorbene in seiner konkreten und leiblichen Gestalt, mit seiner Identität bewusster wahrgenommen werden. Steht vorne sichtbar der Sarg, ist der Verstorbene i.d.Regel in der Vorstellung und im Bewußtsein der Angehörigen präsenter, als wenn an der Urne Abschied genommen wird. Denn mit der Einäscherung geht eine, wie auch immer geartete "Abstraktion", einher.
So könnte es sein, dass eine Trauerfeier mit Sarg vor der Einäscherung möglicherweise für den Trauerprozess hilfreicher ist.
Meistens wird jedoch eine Trauerfeier zur Einäscherung stattfinden und danach eine kleine Feier im Rahmen der Beisetzung. Dies ist oftmals insbesondere dann der Fall, wenn die Urne im Friedwald, Ruheforst beigesetzt wird.
Oder im Rahmen einer anonymen Urnenbeisetzung wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen auf dem Urnenfeld des Freudenberger Friedhofes anonym beigesetzt.
Im Januar 2020 habe ich, diesmal in meiner Rolle als Ev.Freikirchl. Pastor, diese anonyme Beisetzung in Kooperation mit dem Siegener Krematorium, durchgeführt. Dabei wurden nicht nur die Namen der im Januar 2020 Verstorbenen verlesen, sondern auch ein Gebet gesprochen und einige biblische Impulse weitergegeben. Denn auch wenn jemand anonym beigesetzt wird, soll niemand vergessen werden, sondern "wir geben dem Gedenken einen Ort".
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